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Gaborante de la Trinitatis


Auf der Bühne ist ein Tisch in einer eleganten Gaststube aufgebaut. Der Empfangschef wartet auf die Gäste. Ein Ehepaar, die Frau hochschwanger nähern sich.

E-Chef: Oh Seniora, Senior herzlich Willkommen im Gaborante de la Trinitatis. Wo möchten die Herrschaften sitzen? Fensterplatz, oder auf der Terrasse. Wenn sie mir bitte folgen wollen. Ist dieser Platz genehm? (Hilft beim Platznehmen) Wen die Frage erlaubt ist, wenn ist es denn soweit.


Frau: Nächste Woche.


E-Chef: Dann wurde es ja höchste Zeit, das sie in unser Gaborante gekommen sind. Wünschen sie eine Empfehlung oder möchte sie a la carte auswählen.


Mann: Wenn wir die Karte bekommen könnten.


E-Chef: Aber sicher. Bitte schön, Bitte schön. (Entfernt sich)


Mann: Nobel, nobel, dieser Schuppen. Schatz, bist du dir sicher, das wir hier richtig sind?


Frau: Ja, die erste Adresse am Platz.


Mann: Wenn es nach mir gänge, hätten wir auch zu Mc Talent gehen können. Dort gibt es jetzt den Mc Nato Strategie für nur 3,95 unverbindliche Preisempfehlung.


Frau: Gaben Fast Food kommt für mein Kind nicht in Frage. Außerdem möchte ich einmal wissen, seit wann zerstören und Bomben werfen gute Gaben sind. Mein Kind soll doch kein Terrorist werden.


Mann: Ist ja schon gut., ich meinte ja nur. Schau einmal, hier stehen nicht einmal Preise auf der Karte. Ist bestimmt alles Schweine teuer. Herr Ober! Können sie bitte einmal kommen!


Ober: Sie haben schon gewählt?


Mann: Nein, nur eine Frage. Sie haben keine Preise in ihrer Karte ausgedruckt. Ich würde aber gern wissen, was es hier so kostet.


Ober: Nichts. .... Es kostet nichts.


Mann: Ach, dann ist wohl in ihrem Gaborante alles umsonst?


Ober: Umsonst ist es nicht, aber Kostenlos, ja! Kann ich ihnen sonst noch behilflich sein?


Mann: Kostenlos? ...... Nein, nein, Danke!


Frau: Wie wäre es mit einer Creme de Ballerina?


Mann: Willst du eine Hupfdohle? Tanzen muß man nicht unbedingt können.


Frau: Ich tanze gern. Und wenn du es könntest, ...


Mann: Beenden wir das Thema. Du hier, das fetzt. Spagetti de Rumpelstilzchen.


Frau: Was soll denn das für eine Gabe sein?


Mann: Keine Ahnung, ich vermute mal goldene Hände, aber Stroh im Kopf.


Frau: Dann schon lieber das hier: Paste la Musika. Eine glockenreine Stimme, richtig singen können, das habe ich mir auch immer gewünscht.


Mann: Nur keine Operndiva oder ein Kirchenmusiker. Das wäre das allerletzte. Was gibt es denn noch so alles.


Frau: Pasta Lyrika.


Mann: Ein kleiner Goethe oder Schiller.


Frau: Boullion de Olympia. Für einen sportlichen Typ. Das wäre doch was.


Mann: Ist das auch eine Gabe? Bei Sport denke ich immer an Leistungssport, Doping. Damit kann man `ne Menge Knete machen. Kann aber auch schief gehen. Halten wir es da lieber mit dem bewährten Spruch: Treibe Sport oder bleibe Gesund.


Frau: Hier, das ist bestimmt auch nicht schlecht. Vino la Retorika. Die Gabe der Redekunst. Da brauch unser Kind später einmal keinen roten Kopf kriegen, wenn es einen Heiratsantrag machen will und keine Worte findet.


Mann: Dann wird es Politiker und quatscht die Leute besoffen. ..... Die Gabe aus solch einer Vielfalt das richtige auswählen zu können habe ich jedenfalls nicht. Ich lasse mir jetzt etwas empfehlen und das nehme ich dann.


Frau: Du hast recht. Wird wohl das beste sein. Herr Ober! Können sie bitte einmal kommen.


Ober: Sie wünschen?


Frau: Mein Mann und ich kommen nicht mehr weiter. Was können sie uns denn raten.


Ober: Nehmen sie doch das Menü surprise a la Chef.


Frau: Und was ist das?


Ober: Lassen sie sich überraschen. Auf jeden Fall kann ich ihnen versichern. Unser chef allein weiß, was für ihr Kind wirklich gut ist.