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Blutige
Hände
Passionsspiel 2004
Personen:
-
Osabbi Ben Levin - Anführer der Zeloten
- Judas Iscariot -
Zelot und Jünger Jesu
- Claudius Denarius - Waffenhändler
und Wucherer
- Pontius Pilatus - Prokurator
- Claudia - seine
Frau
- Rahel - ihre Dienerin
- Hella - eine griechische
Sklavin
- Romulus Titus - Centurio
- Wachsoldat (diese Rolle
kann mit entsprechender Textänderung von Rahel und/oder Hella
übernommen werden)
Auf der Bühne ist ein Zimmer aus
dem Palast des Prokurators Pilatus aufgebaut. Die Bilder 1, 3 und 6
spielen in den Bergen um Jerusalem. Bei ausreichend Platz kann eine
zweite, kleine Bühne aufgebaut werden, ansonsten können
diese Szenen auf der Kanzel, Empore oder im Gang gespielt werden.
(oder „Wanderbühne“)
1. Bild - in den
Bergen um Jerusalem
Claudius: (kommt zusammen mit Osabbi Ben
Levin) Macht euch keine Gedanken. Die Ware wird morgen eintreffen,
also pünktlich wie vereinbart. Beste Qualität aus Damaskus.
Damit könnt ihr eine Rüstung zerschneiden wie ein
Fladenbrot.
Osabbi: Das will ich hoffen. Die Tausend Talente
Silber bringt euch morgen ein Bote in die Stadt. Wo kann er euch
finden?
Claudius: Ich werde tagsüber auf dem Tempelmarkt
sein. Mein Platz ist am Norddurchgang. Nicht zu verfehlen.
Osabbi:
Dann wünsche ich euch gute Geschäfte.
Claudius:
(bemerkt den kommenden oder bereits wartenden Judas - zu Osabbi) Wer
ist dort? Es ist besser, wenn mich niemand bei Euch sieht. Von
unserem Handel muß niemand etwas wissen. Ihr entschuldigt mich
jetzt. (ab)
Osabbi: (geht zu Judas) Was bringst du für
Nachrichten?
Judas: Sei mir gegrüßt, Osabbi Ben
Levin, Anführer der Freiheit. Es läuft so, wie ihr es
vorausgesagt habt.
Osabbi: Ist er also auf dem Weg.
Judas:
In ein, zwei Tagen wird er in Jerusalem sein. Nur ...
Osabbi:
Was nur?
Judas: Ich glaube nicht, das er das Volk zu den
Waffen, zum Kampf aufrufen wird. Es ist irgendwie nicht seine
Art.
Osabbi: Das muß er auch nicht. Er muß nur
etwas sagen, was man in die Richtung auslegen kann. Den Rest mache
ich. Das Volk hält ihn für den Messias. Es reicht, wenn er
ein Wort sagt. Wir Zeloten sind das Schwert. Und es ist unsere
Heilige Pflicht, das Land von den Römern zu befreien. Von den
röm. Soldaten und von allen Dingen, die diese Ungläubigen
in unser Land gebracht haben. Wir können es nicht länger
dulden, das sie mit ihrer unmoralischen Lebensweise den Geist unserer
Jugend beeinflusssen und alle unsere Werte, unseren Glauben mit
Füssen treten.
Judas: Haben unsere Krieger genug
Schwerter und Speere?
Osabbi: Wenn sie nicht reichen, werden
wir die Römer mit blossen Händen erwürgen. Und wir
werden trotzdem siegen. Denn unser Kampf ist gerecht. Er ist Heilig.
Aber bis Passah werden wir genügend Schwerter haben. Und nach
Passah schlagen wir los.
Judas: Wird uns der, mit dem Ihr
vorhin gekommen seid die Waffen liefern?
Osabbi: Du meinst
Claudius Denarius. Ja!
Judas: Ein Römer? Ein Römer
liefert uns die Waffen, mit denen wir die Römer töten
werden? Weiß er das?
Osabbi: Ich denke Ja.
Judas:
Alle Achtung. Wenn er ein Jude wäre, würden wir ihn einen
Verräter nennen. Und steinigen. Wie nennt man einen Römer,
der uns hilft seine Landsleute zu töten.
Osabbi: Einen
Diener Mammons. Gleich ob Römer, Grieche, Ägypter, oder
Jude, wer Mammon dient hat kein Volk und kein Vaterland. Und der
kennt keine Moral und keine Ehre. Er gehört mit Leib und Seele
dem Mammon. Er ist ein Räuber und Totschläger und sitzt
doch mit den angesehensten Leuten wie ein Freund an einem Tisch.
Judas: Mammons Diener! Und mit so einem machst du
Geschäfte?
Osabbi: Es dient unserer heiligen
Sache!
Judas: ER warnt uns immer wieder, dem Mammon zu dienen.
Wer Mammon dient, hat er gesagt, kann niemand anderem dienen. Weder
Gott noch den Menschen. - Ich muß zurück. Niemand soll
merken, das ich weg war.
Osabbi: Gut. Gehe. Aber halte mich
auf dem laufenden. Ich werde dir Boten schicken, die dir sagen, wo du
mich finden kannst. Und vergiß nicht, du mußt ihn dazu
bringen, daß er das Zeichen zum loschlagen gibt. Wie du das
machst, ist deine Sache. (ab)
Judas: Ich werde mich bemühen.
(ab)
2. Bild (Palast des Pontius Pilatus)
Claudia:
Rahel! Rahel!
Rahel: Herrin, ihr habt gerufen!
Claudia:
Mein Mann erwartet heute Abend Gäste. Bereite das gelbe Zimmer
vor, laß die Tische decken und sage Maximus wegen dem Wein
bescheid. Er soll auf dem Markt welchen besorgen, guten Wein.
Rahel:
Ja Herrin.
Claudia: Und gehe zur Schneiderin. Sie soll mein
neues Kleid bis heute Abend fertig machen. Sage ihr, ich komme heute
Nachmittag noch zur Anprobe. Es muß unbedingt heute
fertigwerden. Ich habe sonst nichts anzuziehen.
Rahel: Ja
Herrin.
Claudia: Und dann gehe zu Sabine und richte ihr aus,
das ich sie morgen Nachmittag zu mir bitte. Ich will mit ihr das
Programm zu diesem jüdischen Fest, wie heißt das doch
gleich?
Rahel: Passah, Herrin.
Claudia: Ist ja auch
egal, also ich will das Festprogramm besprechen. Uns Römer gehen
ja eure Feste und Bräuche nichts an, aber wenn man schon mal im
Land ist. Warum soll man das da nicht mitnehmen. Wenn es dem Kaiser
einfällt, beruft er meinen Mann nächste Woche schon wieder
hier ab und schickt ihn ans Ende der Welt. Obwohl, noch langweiliger
wie in eurem Judäa kann es ja nirgends auf der Welt sein.
Höchstens noch in diesem kalten, nassen, barbarischen Germanien.
Rahel: Wie ihr wünscht, Herrin.
Claudia: Was
stehst du hier noch rum, tue was ich dir aufgetragen habe.
Rahel:
Ja Herrin. (ab)
Claudia: (setzt sich erschöpft nieder)
Ich muß mit meinem Mann reden. Diese jüdische Dienerin ist
eine Zumutung. Er muß mir auf dem Sklavenmarkt eine Griechin
versorgen. Koste es was es wolle. Ein bißchen Kultur brauche
ich einfach. Gerade hier am Ende der Welt.
Pilatus: (betritt
das Zimmer) Claudia, Du mein duftenden Morgen.
Claudia: Gut
das du kommst. Ich brauche eine neue Sklavin. Eine Griechin. Ich
halte das hier nicht länger aus.
Pilatus: Ich werde sehn
was ich tun kann. Du weißt doch, das ich dir nichts abschlagen
kann.
Wachsoldat: (tritt ein, grüßt millitärisch)
Prokurator, der Centurio Romulus Titus ist eingetroffen und möchte
euch sprechen.
Pilatus: So früh schon, lasst ihn
ein.
Wachsoldat: zu Befehl. (ab)
Romulus: (tritt ein)
Salve Prokurator. Die Verstärkung eurer Schutztruppe aus der
Garnissionen Tyrus ist eingetroffen und erwartet deine
Befehle.
Pilatus: Ihr seid dieses Mal früher als andere
Jahre. Ich habe euch erst heute Abend erwartet. Nun, seid mir
willkommen. Die Truppe kann in ihre Quartiere gehen. Ab Morgen will
ich sie auf Patroullie in den umliegenden Bergen einsetzten. Meine
Späher berichten, das sich die Zeloten dort oben sammeln.
Insbesondere dieser Osabbi Ben Levin ist dingfest zu machen. In
einigen Tagen feiern diese Juden ihr Passah - Fest. Da will ich Ruhe
in der Stadt.
Romulus: Wie ihr befehlt, Prokurator.
Pilatus:
Soweit das dienstliche. Und jetzt: Sei mir willkommen, alter Freund.
Ich freue mich dich wieder zu sehen.
Romulus: Die Freude ist
ganz meinerseits, Pilatus. (reichen sich die Hände - zu Claudia)
Claudia, schön und reizend wie immer.
Claudia: Laß
das nicht meinen Mann hören, sonst wird der eifersüchtig.
Pontius: Damit das nicht geschieht, las ich euch allein. Ich
habe noch zu tun. Der Hohepriester will mich nachher sprechen. Immer
wenn der sich ankündigt, habe ich das Gefühl, es gibt
Ärger.
Romulus: Du magst ihn nicht besonders.
Pilatus:
Im Gegenteil. Ich liebe diesen Mann, aber nur dienstlich. Diese
Priester sind verschlagene, durchtriebene Politiker. Ein falsches
Wort, und schon ziehen die einem Fell über die Ohren.
Romulus:
Du bist doch aber auch kein Waisenknabe. Wenn ich daran denke, was du
in Rom alles auf die Beine gestellt hast und den werten Senatoren
abgetrotzt hast. Mein lieber Schwan.
Pilatus: Ja Rom, aber
hier ist Jerusalem. Ich muß. (ab)
Claudia: Romulus,
schön das du da bist. Endlich ein bekanntes, liebes Gesicht.
Hast du dich in Tyrus eingelebt.
Romulus: Ich denke schon. Die
Kasernen sind überall gleich, ob in Rom, Karthago, Athen oder
hier. Aber, Claudia, ich habe noch eine Überraschung für
dich. Auf meinem Weg habe ich jemanden getroffen. Einen alten
Bekannten. Du wirst nicht erraten wen.
Claudia: Vielleicht
doch. Ich habe einen Brief bekommen, von einem guten Bekannten aus
Rom. Er ist geschäftlich in Jerusalem.
Romulus: meine
Überraschung heißt Clau...
Claudia: ...dius
Denarius.
Romulus: Ja.
Claudia: Er kommt heute Abend
zu uns. Du doch hoffentlich auch.
Romulus: Selbstverständlich.
Doch jetzt muß ich zu meiner Truppe. Du entschuldigst
mich.
Claudia: Ich begleite dich noch zum Tor. (beide
ab)
3. Bild (in den Bergen)
Osabbi: (wartet
auf Judas, als der kommt) Ich dachte schon, du kommst nicht mehr
Judas: Sei mir gegrüßt, Osabbi Ben Levin. Die Wege
wimmeln von Römern. Ständig ziehen neue Kohorten nach
Jerusalem. Es heißt, sie sollen Anchläge
verhindern.
Osabbi: Ich weiß. Was hast du erreicht,
rede.
Judas: Er ist gestern in Jerusalem eingezogen. Es war
gigantisch. Das Volk hat an den Strassen gestanden und gejubelt. Es
war wie bei einer phantastischen Prozession. Palmzweige hat man
aberissen und auf den Weg gelegt. Die Menschen haben ihre Mäntel
auf die Strasse geworfen, damit er den Boden nicht berühren
mußte. Und zugejubelt haben sie ihm. Immer und immer wieder.
Selbst die Priester waren relativ zurückhaltend. Nur einmal
haben sie versucht für Ruhe zu sorgen und ihn aufzuhalten. Aber
dann hätten wohl die Steine weitergeschrien und gejubelt. Man
kann das eigentlich gar nicht beschreiben, man muß es selber
erlebt haben.
Osabbi: Ich habe es erlebt.
Judas: Du
warst in Jerusalem? Die Römer haben eine Kopfprämie auf
dich ausgesetzt.
Osabbi: Ich weiß. Aber solange ich ihre
Schachzüge rechtzeitig erfahre, werden sie mich nicht kriegen.
Was schaust du so. Im Vertrauen, ich habe Augen und Ohren direkt im
Palast des Pilatus. Übrigens, was sollte eigentlich die Nummer
mit dem Esel?
Judas: Was meinst du?
Osabbi: Er soll den
Befehl zum Aufstand geben! Und dann reitet er auf einem Esel! Der
Messias und Heerführer auf einem Esel! Hat man so was schon
gesehen? Konntet ihr kein Pferd auftreiben, so wie es sich für
einen Anführer gehört.
Judas: Ich sagte dir schon
das letzte mal, ich glaube nicht das er ...
Osabbi: Du bist
unser Mann bei ihm. Sorge gefälligst dafür, das er den
Befehl gibt. Und er soll solches Geschwätz lassen wie: Liebet
eure Feinde, segnet die euch verfluchen. Damit können wir keinen
Krieg gewinnen In den alten Schriften heißt es Auge um Auge und
Zahn um Zahn. Und danach werden wir handeln. Für jeden den die
Römer getötet haben werden wir einen Römer töten.
Für jedes Kind, das irgendwo verhungert, wird in Rom eine Mutter
um ihr Kind weinen. So werden wir es halten. Und auch wir werden dann
keine Mitlied und keine Gnade kennen. Der Götzendienst, den die
westlichen Völker betreiben wird sie selbst verschlingen. Dafür
werden wir sorgen.
Judas: Du verstehst ihn nicht. Er will
keinen Krieg, sondern seinen Feind gewinnen.
Osabbi: Es geht
auch nicht darum, ihn zu verstehen. Es geht darum, ihn in den Dienst
unserer Sache zu stellen. Er hat das Volk hinter sich. Ein Wort von
ihm, und wir sind frei.
Judas: Dieses Wort wirst du nicht
hören. Er lässt sich nicht einfach vereinnahmen. Auch wenn
das viele möchten.
Osabbi: Ist er der Messias oder nicht.
Ich erinnere Dich an deine eigenen Worte. Und an deinen Schwur bei
uns Zeloten.
Judas: Er ist es.
Osabbi: Dann wird er uns
befreien, von den Römern und von ihrer Kultur.
Judas: Er
wird uns befreien, da bin ich mir sicher. Nur wie das geschehen wird,
das habe ich bis jetzt nicht verstanden.
Osabbi: Pass auf,
dann erkläre ich dir jetzt, was du tun mußt. Am besten am
Abend nach dem Passahmahl. Höre gut zu und vermassel es nicht
wieder. Komm. (beide ab)
4. Bild Im Palast
Claudia:
(kommt mit ihrer neuen Sklavin Hella) Und du bist in Athen
aufgewachsen.
Hella: Ja Herrin, unser Haus stand direkt
unterhalb der Akropolis. Ich beherrsche alle Hausarbeiten, bin
ausgebildete Tänzerin und habe die Philosophen gelesen.
Claudia: Gut, du bist ab sofort für meine persönlichen
Dinge verantwortlich. Gehe zu Rahel, sie soll dich in deine Arbeiten
einweisen.
Hella: Ja Herrin. (ab)
Pilatus: (kommt)
Bist du mit ihr zufrieden. Etwas anderes war auf die schnelle hier
nicht aufzutreiben.
Claudia: Ich werde sehen, wie sie sich
macht. Jedenfalls tut es gut, einmal eine kultivierte Sprache zu
hören und nicht nur immer dieses unaussprächliche
Hebräisch. Ich habe gehört, dieser HohePriester war schon
wieder da?
Pilatus: Du hast richtig gehört. Langsam wird
mir dieser Mann lästig.
Claudia: Warum empfängst du
ihn auch dauernd. Werf ihn raus oder ins Gefängnis.
Pilatus:
Gefängnis ist gut. Deswegen kommt er ja dauernd. Ich soll
jemanden einsperren lassen. Diesen Jeshua.
Claudia: Diesen
Wanderprediger? Hat der was verbrochen.
Pilatus: Nichts was
ich wüßte. Zumindest nichts, was das römische Recht
beträfe. Im Gegenteil. Meine Späher haben mir berichtet, er
habe die Leute sogar aufgefordert ihre Steuern zu zahlen. Da des
Kaisers Bild auf den Münzen zu sehen sei, gehöre ihm das
Geld und so sollten sie ihm geben was ohnehin das Seine
sei.
Claudia: Kann dieser Priester ihn nicht in sein
Tempelgefängnis stecken. Was gehen uns diese innerjüdischen
Streitereien an.
Pilatus: Diese Priester haben vor irgend
etwas Angst. Deshalb sollen wir dies erledigen. Du hast doch diese
jüdische Dienerin, diese Rahel. Kannst du bei ihr nicht einmal
in Erfahrung bringen, was das Volk über diesen Jeshua
denkt.
Claudia: Wenn ich dir damit einen Gefallen tue, bitte.
(ruft) Rahel! Rahel!
Pilatus: Ich danke dir, lass dir ruhig
Zeit. Ich habe einen Termin mit den Offizieren der Garnission. Es
wird wohl etwas später werden. (ab)
Rahel: (kommt mit
Hella) Ihr habt gerufen Herrin!
Claudia: Du warst gestern im
Tempel!
Rahel: Ja Herrin.
Claudia: War dieser Jeshua
auch dort?
Rahel: Ja Herrin.
Claudia: Erzähle mir
von ihm. Wer ist das?
Rahel: Die Leute nennen ihn Rabbi -
Lehrer. Eigentlich ist er Zimmermann und stammt aus Nazareth. Er geht
von Ort zu Ort und erzählt den Leuten Geschichten. Damit will er
ihnen zeigen, was sie falsch machen und was sie tun müssen, um
zu Gott zu finden.
Claudia: Ein Geschichtenerzähler, und
deshalb wollen eure Priester ihn einsperren? Was erzählt er den
für Geschichten?
Rahel: Er nennt sie Gleichnisse. Im
Prinzip handeln seine Geschichten immer von der Liebe Gottes zu uns
Menschen.
Claudia: Ich höre auch gern Liebesgeschichten.
Was soll daran gefährlich oder Böse sein. Besonders mag ich
es, wenn es so richtig prickelt. Bei uns Römern und (zu Hella)
euch Griechen gibt es auch viele Geschichten, wie die Götter mit
Menschen Liebe machten.
Hella: Verzeiht Herrin. Auch ich habe
schon einige „Liebesgeschichten“ dieses Jeshua gehört.
Seine Geschichten sind etwas anders. Philosophisch gesehen können
solche Geschichten schon gefährlich sein.
Claudia: Das
mußt du mir erklären, Hella!
Hella: Haltet mich
jetzt nicht für von Sinnen. Ich will es mal so sagen: Wenn die
Menschen wissen, das es einen Gott, einen mächtigen Gott gibt,
der sie mit all seiner Macht bedingungslos liebt, der sie hält
und führt, dann ist diesen Menschen alle Angst genommen. Und
falls er ihnen dann auch noch all ihre Schuld abnimmt, dann sind
diese Menschen unregierbar für die Mächtigen dieser Welt.
Claudia: Wieso das?
Hella: Schuld und Angst machen den
Menschen führbar und verführbar. Ohne diese beiden ist der
Mensch frei. Nicht nur befreit, sondern frei. Solche Menschen müssen
dann niemanden mehr etwas beweisen, sie wissen dann, was sie wert
sind. Das sagen die Philosophen.
Wachsoldat: Frau Claudia,
ein Händler will euch sprechen. Er sagt, er sei Römer!
Claudia:
Wie ist sein Name?
Wachsoldat: Claudius Denarius
Claudia:
Lasst ihn ein!
Wachsoldat: Jawohl!
Claudius: Verzeiht
mein Eindringen und meinen Aufzug. Aber es ist etwas unglaubliches
Geschehen.
Claudia: Ihr seid ja ganz aus dem Häuschen.
Setzt euch erst einmal und beruhigt euch. Hella, Rahel, bringt etwas
zum erfrischen für unseren Gast. (beide ab)
Claudius:
(lässt sich auf einen Stuhl fallen) Sowas würde in Rom nie
geschehen. Das gibt es nur hier am Ende der Welt.
(Hella und
Rahel kommen wieder, mit einer Schüssel Wasser, einem Handtuch,
sowie Trinkerei und Obst, Claudius erfrischt sich und trinkt dann
etwas)
Claudia: Nun redet, was ist geschehen. Ich kann mich
nicht erinnern, euch jemals so aufgeregt gesehen zu haben.
Claudius:
Es ist unfassbar. Stellt euch nur vor, was auf diesem Tempelmarkt
geschehen ist. Aber der Reihe nach. Ich bin heute morgen schon früh
an meinen Stand gegangen. Ich hatte auch bald gute Geschäfte
gemacht. Wirklich, ich muß sagen der Tag ließ sich gut
an. Die bevorstehenden Festtage sind ein wahrer Segen für die
Branche. Aus aller Welt kommen Juden zu diesem Fest, sie haben Münzen
aus aller Welt. Und sie müssen diese Münzen in das
Tempelgeld umtauschen. Große Nachfrage - Guter Wechselkurs. Ich
hatte vorgesorgt und rechtzeitig genügend Münzen aufkaufen
lassen und konnte somit bald den Kurs und Zins allein festlegen. Ein
hervorragendes Geschäft.
Plötzlich tauchte dieser Rabbi
auf, ihr wisst schon, dem die Leute so nachlaufen. Er kam heran und
plötzlich fing er an zu toben. Er riß einem Viehhändler
die Peitsche aus der Hand und begann damit um sich zu schlagen. Er
öffnete die Viehkäfige. Ach was, er zertrümmerte sie.
Bald rannte alles durcheinander, Schafe, Schweine, Ziegen, Hühner.
Ein riesiges Chaos. Dann begann er unsere Bänke und Tische
umzustoßen. All das schöne Geld flog durcheinander. Was
haben wir unschuldigigen Geldwechsler ihm nur getan? (holt
Luft)
Claudia: Und die Tempelwache? Ist die nicht
eingeschritten?
Chlaudius: Tempelwache!? Kurz vorher waren die
noch an meinem Stand vorbeigekommen. Doch plötzlich waren die
verschwunden und wurden nicht mehr gesehen. Und dieser Rabbi tobte
und tobte. Ich habe zwar nicht alles verstanden, war er geschrien
hat, - mein hebräisch ist nicht so gut - aber einiges schon. Ihr
Räuber, Diebe, Mörder! Was habt ihr aus meines Vaters Haus
gemacht? Eine Räuberhöhle! - Es waren Beschimpfungen
übelster Art. Wenn man bedenkt, nicht jeder darf dort handeln.
Nur wer es sich leisten kann erhält dort die Genehmigung. Und er
beleidigt, beschimpft uns. Es ist unfassbar. Und das schlimmste ist,
wir sind Ruiniert. Ich bin Ruiniert. Ich stehe vor dem Nichts.
Claudia: Das ist schlimm. Ich werde es sofort Pilatus
berichten, wenn er wiederkommt. Du kannst natürlich bei uns im
Palast bleiben.
Claudius: Ich danke dir. Wenn du erlaubst,
würde ich mich jetzt zurückziehen.
Claudia: Rahel,
bringe Claudius ins Gästezimmer.
Rahel: Ja Herrin. (zu
Claudius) Wenn Ihr mir folgen wollt. (beide ab)
Claudia: Was
hälst du davon, Hella?
Hella: Mit verlaub, mir erscheint
die Tat dieses Rabbi nur folgerichtig.
Claudia: Wie bitte?
Findest du das etwa gut und richtig, angesehene Bürger wie
Claudius Denarius zu beleidigen und zu ruinieren.
Hella:
Verzeiht, ich glaube nicht, das er demnächst am Hungertuch nagen
wird. Aber was seinen Berufsstand betrifft, möchte ich gern
einen alten Griechen zitieren.
Claudia: Sprich!
Hella:
Der Wucherer ist mit vollstem Recht verhaßt, da bei ihm das,
was zum Erwerb und Tausche ward erfunden, selbst wird zur Quelle des
Erwerbs. Und durch den Wucher dann geschieht, das ein doch totes Ding
sich selbst gebiert. Und eines solchen toten Dinges Leibesfrucht,
wird, wenn sie nicht aufgehalten, den Tod wohl über alles Leben
bringen.
Claudia: Erläre mir das!
Hella: Geld ist
das tote Ding. Aber auf wundersame Weise, wider jede Natur, kann es
das tun, was sonst nur dem Lebendigen vorbehalten ist, sich
vermehren.
Claudia: Ich werde einmal darüber nachdenken.
Begleite mich auf mein Zimmer. (beide ab)
Eine verhüllte
Gestalt - Osabbi Ben Levin - betritt vorsichtig den Raum und
versteckt sich, als Rahel zurück kommt
Osabbi: Psst!
Psst!
Rahel: (erschrickt, schaut sich um und erkennt Osabbi)
Osabbi! Was machst du hier?
Osabbi: Ich muß dich
sprechen. Kann uns hier jemand hören?
Rahel: Nein. Es
sind alle auf ihren Zimmern. Und die Leibwache ist in der Küche.
Osabbi: Das ist gut. Höre zu. Es ist wichtig!
Rahel:
Wie bist du hier hereingekommen? Warum treffen wir uns nicht so wie
sonst. Ist es nicht zu gefährlich, überall sind
Soldaten!
Osabbi: Und ich habe überall meine Helfer.
Schweig jetzt. Ich habe wenig Zeit. Morgen Abend werden die
Tempelwachen diesen Jeschua verhaften.
Rahel: (entsetzt)
Nein! Warum?
Osabbi: Es muß sein. Ich habe organisiert,
daß dies problemlos ablaufen wird. Die Priester werden bei
Pilatus die Todesstrafe beantragen. Er ist ihnen ohnehin ein Dorn im
Auge. Ich muß alles erfahren, was dann hier gesprochen wird.
Rahel: Warum tust du das?
Osabbi: Als der erwartete
Messias muß er uns von den Römern befreien. Aber er macht
keinerlei anstalten dazu. Aber er wird es tun, wenn DIE ihn ans Kreuz
nageln wollen. Oder hast du schon mal jemanden gesehen, der sich
freiwillig töten läßt? - Na also.
Rahel: Was
ist aber, wenn er nicht so handelt wie du es dir wünscht?
Vielleicht bis du ja dann eher eine Figur in seinem Spiel statt er in
deinem.
Osabbi: Rede jetzt nicht auch noch wie dieser Judas.
Ach, davon verstehst du einmal nichts. Tu, was ich dir aufgetragen
habe. Unsere Zukunft hängt davon ab. Komm Morgen gegen
Mitternacht zu unserem Treffpunkt und berichte mir. Ich muß
los, tschüß! (ab)
Rahel: Oh mein Gott. Was ist nur
mit diesen Menschen los. Wann endlich hört dieser Haß und
dieses Töten auf. Wird es wirklich vorbei sein, wenn die Römer
unser Land verlassen oder finden sich dann neue „Feinde“?
(ab)
5. Bild - im Palast, ein neuer Tag
Claudia und
Claudius kommen wie alte Freunde eingehakt.
Claudia: Mein
lieber Claudius. Ganz so ruiniert bist du also doch nicht.
Claudius:
Mitnichten, ein wenig vorgesorgt hatte ich schon. Auch wenn der
Verlust schon recht empfindlich ist.
Claudia: Und ich hätte
es wirklich fast geglaubt. Du hast es aber auch perfekt gespielt. Wo
hast du das gelernt.
Claudius: In Rom. Von einem Sklaven. Er
stammte aus dem Norden, von jenseits der Alpen. In seiner Heimat ist
es Brauch, das derjenige König wird, welcher seinen Mitbürgern
am glaubhaftesten weismachen kann, wie schlecht es ihm geht. Aber um
es mit der Kunst des Jammerns weit zu bringen, braucht man viel Zeit
und Geld. Ein wirklich armes Schwein kann also nie König
werden.
Claudia: Diesen Sklaven könntest du mir mal
leihen.
Claudius: Das geht leider nicht. Irgenwann konnte ich
sein gejammer nicht mehr mit anhören und habe ihn an den Zirkus
als Löwenfutter verkauft.
Claudia: Die armen
Löwen.
Claudius: Das kannst du laut sagen. Er hat drei
Löwen getötet ehe er gefressen wurde. Und das ohne jede
Waffe.
Claudia: Mit den bloßen Händen?
Claudius:
Nein, mit Jammern. Die Löwen sind vor Mitleid gestorben. Der
vierte dann war zum Glück taub. - Ha, ha, ha (lacht)
Pilatus
und Romulus kommen
Pilatus: Schön das wenigstes ihr noch
lachen könnt. Mir ist das Lachen vergangen.
Claudia: Du
siehst aus wie schlecht geschlafen.
Pilatus: Ich habe auch
nicht schlafen können. Diese Priester haben mir diesen Jeschua
anschleppen lassen. Sie wollen, das ich ihn kreuzige.
Claudius:
Recht so, dieser Mann ist allgemein gefährlich. Oder hast du
vergessen, wie er sich auf dem Tempelmarkt aufgeführt
hat.
Pilatus: (gereizt) Habe ich nicht, ist aber auch nicht
mein Zuständigkeitsbereich. Dein „Tempelmarkt“ ist
Tempelbezirk und damit ein rein jüdisch autonomes Gebiet. 2tens,
du bist Römer und hattest dort eigentlich gar nichts zu suchen.
Claudius: Ich bin in erster Linie ein international tätiger
Kaufmann.
Pilatus: Gut das du das sagst, wenn schon, dann bin
ich maximal für röm. Kaufleute zuständig.
Claudius:
Darf ich dich daran erinnern ...
Pilatus: Entschuldige! Meine
Nerven liegen blank.
Claudius: In Ordnung. (reicht Pilatus die
Hand) Amigo!
Pilatus: (Schlägt ein) Amigo!
Romulus:
(schlägt durch) Amigos! - Was machen wir jetzt mit diesem
Jeshua?
Pilatus: Wenn ich das wüßte. Ich will ihn
nicht kreuzigen. Allein schon, weil diese Priester dann mit ihren
Drohungen gesiegt hatten.
Claudia: Sie haben dir
gedroht?
Pilatus: Ja! Das war der reinste Zirkus heute Nacht.
Das erstemal habe ich sie ja nach einer Weile mitsammt ihrem
angeblichen König der Juden wegschicken können. Zwei
Stunden später waren sie zurück. Und jetzt habe ich ihn
wieder am Hals.
Romulus: Ihre Anschuldigungen sind aber nicht
von Pappe. Die Liste der angeblichen Gesetzesverstöße ist
lang. Dann noch Aufruf zur Aufruhr, Gotteslästerung
...
Pilatus: Ach was. Ich habe diesem Mann in die Augen
gesehen. Und auf meine Menschenkenntnis konnte ich mich bisher immer
verlassen. Der ist weder kriminell noch politisch eine Gefahr. Und
Gotteslästerung? Wir Römer selbst haben unzählige
Götter, die sich nicht grün sind. Wenn wir deshalb jedesmal
die Anhänger des anderen Gottes kreuzigen wollten wären wir
ausgestorben.
Claudia: Was sagt der Beschuldigte selbst
dazu?
Romulus: Nichts!
Claudia: Nichts?
Pilatus:
Nichts! Nur einmal sagte er auf die Frage: Bist du der Sohn Gottes -
„ich bin es“. Das war alles.
Claudius: Was wirst
du jetzt tun?
Pilatus: Ich weiß es nicht!
Claudius:
Verurteile ihn. Bisher hast du dich nie schwer getan mit einem
Todesurteil. Sohn Gottes hin - Sohn Gottes her. Ich sage dir, dieser
Mann ist eine wirkliche Gefahr für uns. Er redet zu viel über
Mammon. Nicht so wie die, die nie genug davon bekommen. Nein, er
redet wie einer, der alles durchschaut. Vor keinem Dämon warnt
er sonst so eindringlich. Und das ist die Gefahr. Wenn der Plebs da
draußen anfängt darüber nachzudenken und das System,
von dem wir leben zu verstehen beginnt, dann haben wir noch vor
morgen früh einen Aufstand, Revolution.
Claudia: Lass
doch das Volk entscheiden. Damit könntest du allen zeigen, das
nicht nur die Griechen was von Demokratie verstehen, sondern auch wir
uns hinter Mehrheiten verstecken können. Es war doch bisher so,
das zu diesem Fest die Leute entscheiden konnten welcher Gefangene
begnadigt werde sollte. Wenn ich an den Jubel letzte Woche denke
...
Romulus: ... dann ist die Entscheidung doch schon
gefallen. Stelle ihm doch einfach dem Berüchtigsten deiner
Kerkerinsassen gegenüber. Und schon dürfte alles in deinem
Sinne laufen. Und die Priester haben das nachsehen.
Pilatus:
Den Versuch ist es wert. -- Barabas. - Barabas - es gibt eigentlich
keine Straftat, die man ihm nicht vorwerfen könnte. Ich werde
den Plebs fragen: Barabas oder Jeshua? Barabas oder Jeshua!
Pilatus
geht nach draussen, die anderen verharren schweigend, aber gespannt
neugierig. Dann sind Stimmen von draussen zu hören, welche zu
einem Chor anwachsen
Stimmen: Barabas - Barabas - Barabas -
...
Claudius: (aufatment) Hui, ich bin erleichtert! Echt, ich
bin erleichtert!
Pilatus: (kommt wieder) Romulus, laß
alles für die Kreuzigung vorbereiten. Ich möchte dich
bitten, das du die Hinrichtung leitest.
Romulus: Dafür
wäre aber wohl die örtliche Garnission zuständig.
Pilatus:
Schon, aber wenn es sich die Leute im Nachhinein anders überlegen
- Deine Einheit ist in Tyrus
Romulus: Zu Befehl!
(ab)
Claudia: Was ist mit den Leuten geschehen. Ich verstehe
den Sinneswandel nicht.
Pilatus: Das ist das Risiko einer
Demokratie. Mit der richtigen Phsychologie und genug Geld kann man
auch große Massen dazu bringen, selbst Mord und Todschlag als
Tugenden zu betrachten. Und zum Gesetz dann zu erheben. Claudia, lass
mir bitte eine Schüssel mit Wasser bringen! Ich werde noch
einmal hinaus gehen vor das Volk. Ich muß noch allen zeigen,
daß das Blut von diesem Jeshua nicht an meinen Händen
klebt. (beide ab- Claudius folgt Ihnen in einem Abstand)
6.
Bild In den Bergen
Rahel: (ruft leise) Osabbi! Osabbi!
Osabbi: Wen bringst du hier mit?
Rahel: Das ist Hella,
sie ist Sklavin bei Pilatus. Bitte hilf ihr, sie ist Griechin, sie
möchte nach Hause.
Osabbi: Ich will sehen, was ich tun
kann. Weißt du, wo Judas ist.
Rahel: Er wird nicht mehr
kommen, er hat sich erhängt.
Osabbi: Der Narr! Er ist
genauso ein Narr wie ich!
Rahel: Was ist los mit dir?
Osabbi:
Schau dir diese Hände an! Weißt du, wieviele Römer
durch diese Hände getötet wurden? Weißt du, in
wieviel Blut diese Hände gebadet haben. Es waren Legionen. Und
was siehst du?
Rahel: Nichts!
Osabbi: Kein
Blut?
Rahel: Kein Blut!
Osabbi: Genau, es ist weg! Und
dabei haben sie vor Blut getrieft. Einfach weg. Abgwaschen!
Rahel:
Was ist mit dir los?
Osabbi: Ich war auf Golgatha. Ich habe
gewartet. Bis zuletzt habe ich gewartet. Auf ein Zeichen. Darauf, das
er vom Kreuz steigen würde und es allen zeigt: Seht, ich bin
Gottes Sohn, Euer Missias, euer Retter, folget mir, verjagt die
Fremden. Statt dessen ruft er: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen
nicht, was sie tun. Und einem Mitgekreuzigten verspricht er: Ich sage
dir, du wirst noch heute mit mir im Paradies sein. Und dann, dann hat
er mir kurz, ganz kurz ins Gesicht gesehen. (schweigt)
Hella:
(zu Rahel) Was hat er?
Osabbi: Was ich habe, Ich habe Gott
getötet. Verstehtst du das? Ich! Wegen mir kam er ans Kreuz. Ich
wollte ihn benutzen. So wie ich tausende benutzt habe. So wie ich
jeden in meiner Umgebung benutzt habe. Plötzlich mußte ich
schreien, nicht laut, sondern unhörbar für andere. Verzeih!
Vergib mir, hab ich geschrien. Und er, er antwortete, wohl auch nur
für mich hörbar: Ich vergebe dir!
Hella: Oh ihr
Glücklichen. Solch einen Gott wünsche ich allen Völkern.
Verstehst du denn nicht. Seine Geschichten von der endlosen Liebe
seines Vaters. Und er, er opfert sich und vergibt euch gleichzeitig.
Das heißt, er nimmt euch alle Eure Schuld. Nur ein Volk, das
solch einen Gott seinen Herrn nennen kann ist frei. Wirklich
frei.
Osabbi: Aber er ist Tod! Am Kreuz gestorben und ich habe
auch gesehen, wie sie ihn in Grab gelegt haben.
Rahel: Mag
sein, aber sein Grab ist leer.
Osabbi: Leer?
Hella: Wir
haben Frauen aus seinem Gefolge getroffen. Sie berichteten es. Und
auch von einem Engel, welcher es Ihnen gesagt hat.
Rahel: Was
sucht ihr den Lebenden bei den Toten?, hat dieser sie
gefragt.
Hella: Pilatus lasst ebenfalls nach ihm
suchen.
Rahel: Und wir haben von seinen Freunden gehört,
das sie ihn bereits getroffen haben. Lebend.
Osabbi:
Natürlich, ich Narr. Der Sohn Gottes, wie sollte er auch ....
Natürlich lebt er, und ich werde ihn finden. (ab)
Rahel:
He, und Hella?
Hella: Laß nur. Er tut recht ihn zu
suchen. Und ich, ich möchte euren Gott auch gern kennenlernen.
Komm! (beide ab)
E N D E